Sportliche Erfolge sind nicht nur eine Frage der körperlichen Fitness, sondern auch eine Frage der mentalen Leistungsfähigkeit. Laut Sportpsychologen macht unsere geistige Gesundheit sogar die Hälfte unserer Gesamtleistung aus!
Meditation bedeutet, die eigene Seelenwelt zu erforschen. Sie hilft uns, Freude und Frieden in uns zu entdecken und stärkt unser seelisches Gleichgewicht. Sie hilft uns, unseren Charakter weiter zu entwickeln - und genau hier liegt die große Gemeinsamkeit von Sport und Meditation.
Mehr Fokus, mehr Ausdauer, Resilienz, Entspannung, Selbstvertrauen, ein besserer Umgang mit Druck und selbstverständlich eine höhere Leistung. Die Liste der Gründe, warum immer mehr Sportler auf Meditations- und Achtsamkeitstechniken zurückgreifen, ist lang. Hochleistungssportler wie NBA-Spieler Michael Jordan oder Tennisspieler Novak Djokovic stärken ihren mentalen Zustand mit Achtsamkeitsübungen und haben es geschafft, eine bessere Beziehung zu ihrem Körper aufzubauen.
“Wir können unseren Körper noch so sehr trainieren... Wenn wir uns nicht um unseren Geist kümmern, schöpfen wir unser Potenzial nur ansatzweise aus, erreichen wir unsere Ziele vielleicht nur teilweise”, sagt Hanna Tempelhagen, die nicht nur amtierende deutsche Meisterin im Marathon in ihrer Altersklasse (w35) ist, sondern auch Achtsamkeits-Trainerin und unter anderem Mindful Running Workshops anbietet. “Nicht nur im Sport, sondern generell im Leben profitieren wir von einem ruhigen, klaren und ausgeglichenen Geist. Wir sind weniger anfällig für die emotionalen Auf und Abs des Lebens und können besser mit Erfolgen und Rückschlägen umgehen.”
Ein ernsthafter Sportler trainiert nicht nur seinen Körper, sondern immer auch seinen Charakter. Denn jedes Training erfordert Disziplin und Selbstüberwindung. Eine regelmäßige Achtsamkeits- und Meditationspraxis stärkt unseren Willen und unsere Selbstbeherrschung. Somit wird unsere körperliche Ausdauer entscheidend von unserem inneren Durchhaltevermögen beeinflusst. Wir werfen also seltener das Handtuch.
… Sind wichtige psychische Eigenschaften, die ein Sportler auf seinem Weg zum Erfolg ausbauen muss. Denn je höher das gesteckte Ziel, umso länger die Vorbereitungszeit. Großen sportlichen Zielen muss man viele kleine Teilziele unterordnen. Dadurch entwickeln wir eine innere Zielstrebigkeit, die wir zum Beispiel in einer regelmäßigen Morgenpraxis trainieren.
Auch Sportler sind nicht vor negativen Gedanken gewappnet. Allerdings kommen sie mit einem achtsamen Blick auf ihre Gedanken schneller aus Motivationstiefs heraus und können besser mit “Niederlagen” und Enttäuschungen umgehen. Lässt die Leistung einmal nach, zum Beispiel nach einer Verletzung, können sie besser mit der Frustration umgehen. Außerdem ist die Meditation eine super Übung, die wir gut während Sportpausen machen können. Meditations-Apps wie BamBu, mit denen wir immer und überall üben können, eignen sich hervorragend für Trainingspausen und für Zwischendurch.
Meditation hilft uns auch, wertvolle Energie zu sparen, wenn “negative” Gedanken aufkommen wie “Ich bin so müde. Wenn ich in diesem Tempo weiterlaufe, muss ich aussetzen”... Wir erkennen sie schneller als das, was sie sind, nämlich nichts als Gedanken. Diese dürfen kommen und gehen. So belasten wir uns nicht mit etwas, das in noch in weiter Ferne liegt und können uns schneller wieder auf das Wesentliche konzentrieren: den gegenwärtigen Moment.
Spitzensportler müssen also nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist optimal trainieren, um ganz vorne dabei zu sein. Autogenes Training (eine Vorstufe der Meditation) und psychologische Betreuung haben schon immer eine wichtige Rolle bei Wettkämpfen gespielt.
Und natürlich verbessert Meditation unsere sportliche Leistung, indem sie uns zu einer optimalen Koordination von Psyche und Körper verhilft. Unsere Konzentrationsfähigkeit steigt und wir kommen leichter in einen Flow-Zustand, wenn wir lernen, uns weniger von überhöhten Erwartungen oder schlechten Erfahrungen beeinflussen zu lassen.
Außerdem können wir mit Hilfe von Meditation der Erschöpfung entgegenwirken und Entspannungsphasen bewusster erleben und damit auch effektiver nutzen. Wir “performen” also am besten, wenn unser Geist ruhig ist.
Für den Anfang eignen sich besonders geleitete Meditationen wie das “Sport und Geist”-Programm von BamBu, das speziell für Sportpausen gemacht ist. In 25 Sitzungen lernen Sportler Achtsamkeits- und Visualisierungen, mit denen sie ihre Gedanken besser loslassen können. Sie üben, sich geistig auf den Sport vorzubereiten und lernen, wie sie sich im Training besser konzentrieren können. Außerdem meditieren sie nach dem Sport, um sich “abzukühlen” und auf die Rückkehr in den Alltag vorzubereiten.
Vielleicht ist noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, um dich mit der Meditation zu beschäftigen - und das ist vollkommen verständlich. Die meisten von uns, egal ob Sportler oder nicht, brauchen mehrere Anläufe, bis sie es schaffen, eine neue Gewohnheit zur Routine werden zu lassen. Dazu kommt, dass es mindestens zwei Monate dauert, um eine neue Gewohnheit zu etablieren.
Allerdings stecken Sportler viel Zeit und Energie in ihre Körperleistung. Und wenn wir nicht dazu bereit sind, auch etwas Arbeit in unseren Geist zu investieren, dann werden wir nie wissen, welches riesige Potenzial in uns steckt.
“Das Verfolgen ehrgeiziger Ziele fordert uns extrem heraus. Aber wenn du dich um deinen Geist kümmerst, hilft er dir dabei, dich um alles andere zu kümmern”, so Hanna Tempelhagen. Solltest du also an einem Punkt angekommen sein, wo du deinem Training und deinem Leben einen extra Schliff verpassen willst, dann könnte das hier das letzte fehlende Puzzle-Teil sein, nach dem du suchst.
Paula ist Lehrerin für Yoga und Achtsamkeit, ehemalige Leichtathletin im Siebenkampf, Kommunikationsberaterin und arbeitet zusammen mit BamBu, der Meditations-App für mehr Achtsamkeit, Entspannung und Schlaf.